Wenn es darum geht, eine neue Tätigkeit zu finden, öffnen viele Personen einen Browser und scrollen auf Jobportalen von einer Stellenausschreibung zu nächsten und schauen, was sie so anspricht. Und wenn sich Schüler oder Studierende überlegen, welche Ausbildung oder welches Studium gemacht werden soll, dann ist das häufig hauptsächlich dadurch beeinflusst, was Familienmitglieder oder Freunde gerade für Vorschläge haben.
Die Entscheidung, womit man (in vielen Fällen) 40 Stunden pro Woche verbringt, ist definitiv keine einfache.
„Der Beruf ist das Rückgrat des Lebens und seine Wahl die wichtigste Entscheidung, die der Mensch treffen muss.“ (Friedrich Nietzsche)
Aktuell klappt das meiner Meinung nach noch nicht optimal. Nur 13% der Arbeitnehmer in Deutschland mögen ihren Job¹. Was bedeutet es für uns, wenn nur so wenige mit ihrem Job glücklich sind? Einerseits werden uns als Gesellschaft viele Energien und Potenziale genommen. Gehen wir mal davon aus, dass Personen, die ihren Job mögen, motivierter sind. Wenn diese Personen dadurch im Schnitt auch eine höhere Leistung erbringen, dann können diese Personen während ihrer Arbeitszeit mehr Nutzen für die Gesellschaft erbringen. Was ich aber noch relevanter finde, ist das individuelle Glück, das damit zusammenhängt. Unsere Zeit ist endlich und viele Personen verbringen einen großen Anteil dieser Zeit mit etwas, das für sie nicht erfüllend ist.
Ich finde es sehr erfüllend, einer Tätigkeit nachzugehen, für dich ich eine starke Eigenmotivation habe.
Ilja Grzeskowitz² hat vier Arten von Motivation beschrieben:
- Die basalste Motivationsform fokussiert sich dabei auf das Überleben. Diese ist in unserem beruflichen Alltag heutzutage selten zu finden und stand vor vielen Jahren eher im Fokus.
- Die zweite Form ist die Motivation, sich für Belohnungen anzustrengen. Das könnte zum Beispiel so aussehen, dass eine Person eine Aufgabe von der Führungskraft aufgetragen bekommt und am Ende des Monats durch das Gehalt belohnt wird.
- Die dritte Form der Motivation ist die intrinsische Motivation. Man führt eine Aufgabe aus, die man selbst als wichtig erachtet.
- Die höchste Stufe der Motivation ist aber erst dann aufzufinden, wenn diese intrinsische Motivation mit den persönlichen Potenzialen kombiniert werden. Wenn man eine Aufgabe hat, für die man die richtigen Voraussetzungen mitbringt, die einen richtig anspornt und sogar auf das innere Warum einzahlt, kann man die stärkste Form der Motivation für eine Tätigkeit empfinden.
Deshalb ist es in meinen Augen nicht akzeptabel, sich mit dem erstbesten Job zufriedenzugeben, da es für jede und jeden zahlreiche berufliche Möglichkeiten gibt, die wirklich gut passen. Diese individuellen Möglichkeiten kann man finden, wenn man bereit ist, in sich zu gehen und nach den Antworten zu den richtigen Fragen zu suchen.
„Je mehr Zeit man sich nimmt, desto höher wird die Trefferquote für den richtigen Job.“³ (Aljoscha Neubauer)
Besonders bei Frauen sehe ich eine hohe Relevanz für dieses Thema.
Ich finde es herausfordernd, einen möglichst guten Jobstart hinzulegen und mir eine berufliche Situation zu schaffen, in der ich schnelle Erfolge verzeichnen kann. Junge Frauen stehen vor der Schwierigkeit, dass sie heutzutage immer noch in den meisten Fällen stärker durch die Familienplanung eingeschränkt werden als junge Männer. Dadurch ergeben sich für sie individuell schlechtere berufliche Aussichten. Außerdem bleibt bei Arbeitgebenden ein Bild aufrecht erhalten, dass mit jungen Frauen weniger zu rechnen ist. Dadurch und durch die Überzeugungen, die in unserer Gesellschaft existieren, werden Frauen im beruflichen Kontext häufig benachteiligt oder weniger gesehen. Dazu kommt, dass Frauen sich häufig unterschätzen und weniger dazu tendieren, ihre Qualitäten zu betonen. Ich denke, dass Frauen sich deshalb umso genauer mit ihren eigenen Potenzialen und ihrer persönlichen Definition von Erfolg und Jobglück auseinandersetzen sollten.
Was denkst du dazu? Was findest du besonders wichtig?
Liebe Grüße
Deine Insa
Zum Weiterlesen
¹ Volker Kitz & Manuel Tusch: Das Frustjobkillerbuch
² Ilja Grzeskowitz: Mach es einfach!
³ Aljoscha Neubauer: Mach, was du kannst!
Photo by Craig Melville from unsplash.com
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