Seit mehreren Jahren gebe ich Workshops in den Frauennetzwerken verschiedener Unternehmen.
Vor einigen Monaten war ich im Frauennetzwerk von Tanja Dittmer – HR Abteilungsleiterin für Culture, Attraction & Youth bei einem großen deutschen Telekommunikationsanbieter. Sie erzählt von ihrer Erfahrung mit dem Workshop und berichtet, was sich danach im Frauennetzwerk getan hat.

Workshops im Frauennetzwerk: Von Leistungsdruck zu Leichtigkeit

Ich habe in meiner Arbeit die Erfahrung gemacht, dass vor allem Frauen das Gefühl haben, immer mehr leisten zu müssen. Oft hängt ihr eigener Selbstwert an der Leistung, die sie erbringen. Dabei profitieren die Frauen genauso davon wie das Unternehmen, wenn die Arbeit mehr Freude bringt und sich starker Leistungsdruck löst.

Mein Ziel ist es, dass jeder und jede mehr Leichtigkeit im Arbeitsalltag findet.
Deshalb habe ich angefangen, direkt in die Unternehmen zu gehen und über die psychologischen Hintergründe von Leistungsgedanken aufzuklären und Austausch und Sensibilität zu schaffen.

Dabei arbeite ich besonders gern mit Frauennetzwerken zusammen. Hier geht es darum, einander zu unterstützen und miteinander zu wachsen. Der interne Austausch mit Frauen, denen es oft sehr ähnlich geht wie einem selbst, kann so bereichernd sein. Externe Speaker entfachen dabei häufig einen noch tieferen Austausch durch Inhalte, an denen die Frauen weiter wachsen können.

Warum es so wichtig ist, Emotionen auf der Arbeit zu verstehen

Viele Mitarbeitende haben im Arbeitsalltag oft emotionale Reaktionen und fühlen sich verletzt. Und das kann häufig sehr anstrengend werden. Über lang oder kurz endet so eine Situation damit, dass die Mitarbeitenden den Job verlassen, weil die eigene Belastung nicht mehr länger tragbar ist.
Genau deshalb ist es so ratsam, den Mitarbeitenden die Chance zu geben, ihre Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten und ihre eigenen Emotionen im Job verstehen zu lernen.

Jeder Mensch trägt innere Überzeugungen mit sich herum. Die haben wir meistens schon in der frühen Kindheit gebildet, deshalb lassen sie sich nicht so leicht abschütteln. Welche genau dich und dein Verhalten leiten, hängt also davon ab, was dich geprägt hat.
Solche Überzeugungen oder auch Glaubenssätze können positiv und auch negativ sein. In meiner Arbeit widme ich mich vor allem den hinderlichen, negativen Glaubenssätzen. Das sind zum Beispiel: „Ich darf keine Fehler machen.“, oder „Ich muss mehr leisten, um genug zu sein.“.

Diese nehmen wir natürlich auch mit auf die Arbeit. Und genau dort können sie zur Belastung werden, weil sie durch unterschiedliche Situationen getriggert werden und negative Emotionen hervorrufen. Gerade wenn individuelle Themen und persönliche Überzeugungen getriggert werden, kann das schwer sein und zu psychischem Stress führen.

Vielleicht kennst du das ja: Der Kollege sagt zum Beispiel etwas zu dir oder die Führungskraft möchte dir eine Aufgabe rüberschieben und bei dir kommt direkt so ein negatives Gefühl auf.
Genau dort ist es wertvoll genauer drauf zu schauen. Denn ein erster wichtiger Schritt ist, zu verstehen, warum einige Emotionen in uns immer wieder ausgelöst werden und wir oft die gleichen Verhaltensmuster zeigen.

In den Workshops mit dem Frauennetzwerk gehen wir genau auf die psychologischen Hintergründe davon ein, reflektieren individuelle Glaubenssätze und sammeln konkrete Veränderungsideen.

Wie ein Frauennetzwerk die Antwort sein kann

In meiner Arbeit geht es oft um Erwartungs- und Leistungsdruck, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das so viele Arbeitnehmenden belastet.
Immer mehr leisten. Nach Feierabend noch bleiben, um eine Aufgabe abschließen zu können. Bloß niemanden enttäuschen. Und immer zur Stelle zu sein, wenn jemand anderes einen braucht.
Lieber nicht „Nein“ sagen und Aufgaben ablehnen.
Aber wer löst das am besten?

Und genau hier gibt es zwei Ansatzpunkte: das Individuum und die Unternehmensseite.

1. „Es ist die Aufgabe der Individuen zu lernen, mit Leistungsdruck und Selbstzweifeln umzugehen.“

Sich von starken Selbstzweifeln und Leistungsdruck zu lösen, kann natürlich eine lange Reise sein.
Aber es ist sehr wertvoll, stärker zum eigenen Wert zu finden und dabei nicht so sehr von der Anerkennung von außen abhängig zu sein. Zum Beispiel indem du lernst, „Nein“ zu sagen. Denn wenn du deine Grenzen nicht aufzeigst, kommst du irgendwann an deine eigenen Grenzen. Das habe ich selbst vor ein paar Jahren erlebt.

Bei manchen meiner Klient:innen erlebe ich, dass ihr starker Leistungsfokus sie bis kurz vor den Burnout bringt. Ich habe hier Coaching und Hypnose als einen sehr effizienten Weg zu mehr Leichtigkeit im Job erlebt.
Wenn du dich in einer ähnlichen Situation wiederfindest, schau gerne bei meinem Coaching mit Hypnose-Programm vorbei und melde dich gern für ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir.

Das Individuum schaut also auf die eigene mentale Gesundheit. Aber es ist nicht der alleinige Hebel, hier auf individueller Ebene anzusetzen.

2. „Es ist die Aufgabe von Organisationen, Arbeitnehmende bei Leistungsdruck und Selbstzweifeln zu unterstützen.“

Das Individuum alleine kann auf sich selbst schauen, aber wenn das Arbeitsumfeld nicht mitgeht, dann ist das am Ende oft eine Sackgasse.
Es ist demnach auch eine Führungsaufgabe, auf das Wohlergehen der Angestellten zu achten.

Es gibt viele Metaphern, die gute Führung beschreiben, aber am liebsten mag ich den Schirm und das Boot. Führung ist ein bisschen wie ein Schirm und hält den Regen ab. Der Regen ist in diesem Fall die Aufgaben und Themen zum Beispiel, die hintangestellt werden, wenn es gerade notwendig ist.
Gleichzeitig ist die Führung auch wie ein Boot, das alle voller Empathie und Offenheit mitnimmt. Vor allem, wenn du ein Team leitest, ist es wichtig zu erkennen, wie es den Menschen um dich herum geht. Beobachte also dein Umfeld aufmerksam. Das gilt natürlich für Führungskräfte, aber auch unter Kolleg:innen. Denn wenn du hinsiehst, kannst du Unterstützung anbieten und alle fühlen sich ein Stück mehr gesehen.

Genauso gute Ergebnisse können strukturelle Veränderungen der Organisation erzielen. Da ist die entscheidende Frage, wo die Führung ihren Fokus und ihre Priorität setzt.
Ich beobachte in meiner Arbeit immer mehr, dass viele Unternehmen der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden mehr Aufmerksamkeit widmen möchten.

Um hier einen strukturellen Vorteil zu schaffen, können Angebote zu Themen wie Achtsamkeit und Resilienz dabei helfen, mehr Balance und Vereinbarkeit herzustellen. Das kann zum Beispiel ein Workshop sein, der online oder vor Ort stattfindet und den Austausch untereinander fördert.

Am Ende kommt es vor allem auf das Zusammenspiel von Individuum und Führungskraft an. Ein Individuum, das lernt, Grenzen zu setzen und belastende Glaubenssätze aufzuarbeiten, und der Führungskraft, die dies mit Angeboten unterstützt und ein gesundes Arbeitsumfeld fördert. Das funktioniert gut im Rahmen von Frauennetzwerken, in denen Führungskräfte die individuelle Förderung von Mitarbeiterinnen unterstützen.

Tanja Dittmer erzählt vom Workshop im Frauennetzwerk

Vor ein paar Monaten habe ich bei Tanja Dittmer im Frauennetzwerk ihres Unternehmens einen Workshop mit dem Titel: „Was wäre, wenn sich Arbeit leichter anfühlen würde?“ gehalten. Sie hat mir im Podcast-Interview davon erzählt, wie sie den Workshop im Frauennetzwerk erlebt hat und wie viel sie davon mitnehmen konnte.

„Ich fand den Workshop total schön, weil ein offener Austausch stattfand und viele persönliche Geschichten geteilt wurden. Es war bemerkenswert, wie transparent da kommuniziert wurde und wie offen alle mit ihren Emotionen umgegangen sind. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass wir viel tiefer gegangen sind und der Workshop einen viel nachhaltigeren Effekt hatte.“

Wir haben in dem Workshop über ganz unterschiedliche Sachen diskutiert – wie individuelle Glaubenssätze, emotionale Reaktionen im Job und Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Tanja selbst hat auch eine starke Motivation in ihrem Job. Aber gerade nicht aus einem Mangel oder der Angst heraus, nicht genug zu sein oder abliefern zu müssen. Sondern einfach, weil sie Lust darauf hat, es sich gut anfühlt und weil sie es gerne macht. Das ist toll!

Und ich finde, genau da sollten wir ganz viele Menschen hinbringen, weil Arbeit dann einfach viel mehr Spaß machen kann. Denn Arbeit darf und kann auch ganz leicht sein.

Was Tanja als Führungskraft mitnimmt

„Vor allem habe ich im Workshop eine sehr starke persönliche Betroffenheit gesehen: wie viele Menschen wirklich mit so negativen Glaubenssätzen und damit verbundenen Erlebnissen zu kämpfen haben.

Und da bin ich nur darin bestärkt worden, in meiner Rolle als Führungskraft besonders Frauen darin zu unterstützen, mit einer positiven Selbstüberzeugung an Dinge heranzugehen, ohne diesen Leistungsdruck: Es muss jetzt mehr oder besser werden.

Stattdessen einfach mal sich dafür zu feiern, was man schon alles Tolles erreicht hat und was man jetzt auch gerade wieder Tolles gebaut, entwickelt oder kommuniziert hat.

Denn sie kennt auch Zeiten in ihrem Leben, in denen sie sich von ihrer Führungskraft total unter Druck gesetzt gefühlt hat. Im Nachhinein ist ihr bewusst, dass sie viel zu viel und sehr verbissen gearbeitet hat. Zu Tanjas Glück hat das bei ihr nicht so lange angehalten, dass es für sie zu einem großen Problem wurde. Trotzdem hat diese Zeit sie in ihrer Führungsrolle geprägt.

Der Workshop hat ihr wieder die Augen geöffnet, aufmerksam und sensibel auf ihr Team zuzugehen und immer wieder den Austausch zu suchen, wie sie ihn im Workshop gefunden hat.

Was nach dem Workshop im Frauennetzwerk bleibt

Im Workshop haben viele Menschen persönliche Geschichten erzählt, sich damit verletzlich gezeigt und viel Verständnis füreinander aufgebracht. Die meisten im Frauennetzwerk kannten sich schon vorher, aber hier konnten die Verbindungen nochmal vertieft und gestärkt werden.
Tanja hat beobachtet, dass dieser offene Austausch die Authentizität und damit auch die Verbindungen gefördert hat. Außerdem hat dieser Austausch danach nicht aufgehört.

Stattdessen wurden diese Themen so sensibilisiert, dass auch weiterhin darüber gesprochen und darauf geachtet wurde. Dieser emotionale Aspekt hat das Bedürfnis noch viel stärker ausgelöst, sich auch über den Workshop hinaus mit den Themen zu beschäftigen. Und genau so kann guter Transfer in den Arbeitsalltag funktionieren.

Ich gebe Workshops vor allem in Frauennetzwerken. Aber auch in anderen Programmen, wie zum Beispiel Entwicklungsprogramme für Nachwuchsführungskräfte oder Female Talents ist der Inhalt wertvoll.
Wenn dich Tanjas Erfahrung neugierig gemacht hat, dann schreib mir gerne eine Mail an hallo@insauhlenkamp.com. Und ich bin vielleicht schon bald bei dir im Unternehmen für den nächsten Workshop. Ich freue mich von dir zu hören.

Bis dahin wünsche ich dir alles Gute!

 

Alles Liebe
Deine Insa

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