Immer wieder hör ich von Coachees oder Menschen in meinem Umfeld (vor allem Akademikerinnen), dass es ihnen sehr schwer fällt, ein richtiges Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Leistung zu finden.
Schauen wir uns diese beiden Dimensionen genauer an.
Leichtigkeit
- Gelassenheit, Entspanntheit, Flow
- Sich nicht zu stark belastet fühlen
- Energie für die Themen und Menschen haben, die man haben möchte
Leistungsstreben
- Hohe Ziele setzen und erreichen
- Sehen wollen, das sich was bewegt
- Verantwortung übernehmen
Ich habe mich zeitweise schon intensiv damit auseinander gesetzt, hieraus eine gute Balance für mich zu finden. Mein Herz schlägt höher vor Begeisterung, wenn ich Verantwortung übernehmen kann. Zum Beispiel habe ich seit knapp drei Jahren Führungsverantwortung im Job und mag es total, viele Themen zu managen, im Blick zu behalten und andere dafür zu begeistern.
Dann bin ich total begeistert und denke mit Freude an meine Arbeit.
Allerdings wird es mir auch manchmal zu viel. Da hatte ich schon Nächte, in denen ich noch an Lösungen für einzelne Probleme gearbeitet habe und mich nachts an einem kleine Notizblock in meinem Arbeitszimmer wiedergefunden habe, um meinen Kopf frei zu bekommen. Wenn es mir so geht, ist für mich eine Grenze überschritten, da ich mich damit zu belastet fühle, was teils zu einer Abwärtsspirale führt: ich nehme mir morgens nicht die Zeit zum meditieren, bin unentspannter bei der Arbeit und kann die Themen weniger gut managen.
Stress ist auf jeden Fall subjektiv.
Und deshalb kannst du für dich herausfinden, wo deine Grenzen sind. Wann bist du noch in einem positiven Eustress? Und ab wann beginnt ein eher belastender Disstress, der sich dann auch häufig in negativen, körperlichen Symptomen (z. B. fehlende Konzentration, körperliche Unruhe) widerspiegelt?
Ab wann wird bei der ein Tipping Point überschritten, bei dem du den Bereich der Leichtigkeit verlässt?
Folgende Fragen können dir helfen, diesen Tipping Point für dich zu finden:
- In welchen Momenten warst du an einem optimalen Punkt der Belastung und Begeisterung?
- Welche Jobs und Aufgaben haben sich für dich gut angefühlt?
- Wie viele Themen kannst du gleichzeitig verantworten?
- Wie früh oder spät möchtest du arbeiten?
Und: ab wann stöhnst du eher auf, wenn du von einer Freundin gefragt wirst, wie der Job gerade läuft?
Ganz wichtig ist außerdem eine alte Weisheit, die du wahrscheinlich schon 100 Mal gehört hast
Das Nein-Sagen. Um deine Grenzen zu setzen, führt kein Weg daran vorbei, dass du Nein sagst, wenn andere mit Ideen oder Aufgaben kommen. Außerdem imponiert es andere, wenn du klar deine Grenzen kennst und diese äußern kannst. Begründe einfach konstruktiv, warum etwas für dich (gerade) nicht in Fragen kommt.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, deine eigenen Grenzen und deine Balance kennenzulernen!
Photo by Jon Flobrant on Unsplash
Du willst weniger Stress im Job und endlich pünktlich Feierabend machen?
Hol dir den Guide zum Grenzen setzen.
Mit konkreten Tipps, wie du Aufgaben ablehnst, deinen Kalender smart blockierst und Abwesenheitsnotizen formulierst.