Eine berufliche Vision ist der Zielzustand, den du erreichst, wenn du deine kühnsten Berufswünsche, die dich wirklich glücklich machen, zur Realität machst. Eine gute Vision ist es daher meistens nicht, einfach nur eine neue Aufgabe im gleichen Team zu übernehmen oder eine Gehaltsstufe aufzusteigen, wenn einen das nicht glücklich macht.

Wenn du dich in die Situation begibst, die du liebst, könnte das bedeuten, dass du vielleicht eine Umschulung machen musst, einen komplizierten Bewerbungsprozess durchlaufen oder sogar den Sprung in die Selbständigkeit wagst. Daher braucht eine gute Vision einen guten Umsetzungsplan, um solch ein Ziel zu erreichen.

Deine eigene Haltung ist extrem entscheidend.

Sei überzeugt von dir selbst!

Ganz normale Menschen haben schon die verrücktesten Ziele erreicht. Du kannst also auch dein Ziel erreichen und hast dafür alles, was du brauchst! Davon musst du überzeugt sein und wirst so dein Ziel erreichen können.

Reinkommen ist alles.

Außerdem ist ein bisschen Mut erforderlich! Die ersten Schritte in einem neuen Umfeld fühlen sich häufig komisch und ungewohnt an. Aber die gute Nachricht ist, dass man bei allem, was man tut, reinkommt. Das ist eine simple Philosophie meiner Mutter und für fast alle Situationen passend. Letztes Jahr habe ich angefangen, Tennis zu spielen. Am Anfang hat sich alles noch ganz komisch und neu angefühlt und inzwischen komme ich voller Selbstverständnis auf den Tennisplatz. Oder der Launch meiner Website. Anfangs fand ich es seltsam, nun einen eigenen Internetauftritt zu haben und habe mich gefragt, wie andere den wohl finden, aber auch das ist schon zur Normalität für mich geworden.

Setze dir ein klares Ziel und committe dich dazu.
Wenn du erstmal selbst weißt, wo du wann hinmöchtest, dann kannst du diesen Fokus halten und deine Ziele schützen. Ansonsten können die Kommentare anderer, mittelgute Angebote oder Vorschläge, wie du deine Zeit verbringen könntest, dich schon mal davon abbringen, dein Ziel zu erreichen¹. Seit ich weiß, wo ich hinmöchte, ist es für mich einfach, Kaffee-Einladungen von Freunden in meiner effektiven Zeit abzulehnen oder meine eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren. Wenn wir klare Ziele haben und diese internalisieren, sickern unsere Prioritäten in unser Unterbewusstsein durch. Die Formatio Reticularis in unserem Gehirn hilft uns dann bei der Findung der richtigen Entscheidung². Die Formatio Reticularis (auf dem Bild in grün) ist klein, aber mächtig!

Fühle dich in deine Vision hinein!

Den Lebenslauf vorschreiben.

Versetze dich in dein fünf Jahre älteres Ich und stelle dir vor, in welch einer grandiosen Situation du dann sein könntest. Dabei wird dir einerseits rational klar, welche Stationen du davor durchlaufen musst und welche Kompetenzen dann beispielsweise bei deinen IT-Kenntnissen auftauchen müssten. Andererseits kannst du dich schon mal gedanklich hineinversetzen, wie deine berufliche Situation dann sein wird. Und vielleicht auch deine Private. Was steht dann wohl in der Adresszeile?

Das Ziel zum Burning Desire machen.

Lade dein Ziel emotional auf mit allen positiven und negativen Emotionen, die für dich vorstellbar sind. Es sollen nicht nur ein paar Worte auf einem Papier sein, sondern möglichst ein Zielzustand, der in dir innerlich etwas bewegt und dich berührt. Welche positiven Emotionen werden geweckt, wenn du an dein Ziel denkst? Wie fühlt es sich in deiner Brust an? Wenn du weißt, welche positiven Emotionen mit deiner Zielvorstellung einhergehen, dann wird deine Vision zu einem Burning Desire³. Also ein Wunsch, dessen Erreichung dir auf der Seele brennt.

Visualisiere deine Vision vor deinem inneren Auge.

Um ein Ziel zu erreichen, solltest du dir dieses schon mal so detailliert wie möglich vorstellen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du dieses auch erreichst. Stelle dir dafür vor, wie jeder Schritt in deinem neuen Leben sein wird. Wie ist es, wenn du morgens deinen Arbeitsplatz betrittst? Was riechst du, wenn du bei der Arbeit bist? Was schmeckst du dort? Wie ist der Kaffee? Um deine Vision zu untermalen, kannst du Vision Boards erstellen. Nehme dafür ein Blatt Papier und klebe, male und zeichne alles auf die Seite, was für dich zu deiner Vision passt. Das wird deine Fantasie anstoßen und dir ermöglichen, dich noch besser reinzufühlen.

Visualisiert man seine Zukunft sehr ausgiebig, kann das auch manchmal zu dem Gefühl führen, dass man schon alles erreicht hätte ⁴. Deshalb benötigst du einen Plan.

Ein konkreter Umsetzungsplan hilft dir dabei, die richtigen Schritte anzugehen.

Ermittle die richtigen Schritte mit der Kopfstandtechnik.

Überlege dir zunächst, was dich auf keinen Fall zu deinem Ziel führen würde. Die Gegenteile dieser Aktivitäten, sind die Dinge, die du tun musst, um voran zu kommen⁵. Natürlich kannst du dann auch noch dazuschreiben, was zusätzlich zu tun ist, um alle relevanten Punkte in diesem Moment auf einer Liste zu haben. Sicherlich werden sich im Laufe der Zeit immer wieder neue Themen ergeben, die du angehen könntest. Die können dann immer wieder in den Vorgehensplan eingefügt werden.

Bringe die Aktivitäten in die richtige Reihenfolge und notiere mögliche Hindernisse.

Breche deine notwendigen Schritte in kleine Stücke und bringe sie in die richtige Reihenfolge. Damit ist es allerdings noch nicht getan. Häufig sind Personen von ihren Ziele überzeugt, visualisieren diese und gehen die ersten Schritte an. Wenn dann aber ein Hindernis auftaucht nimmt einem das häufig die ganze Fluggeschwindigkeit und man zweifelt plötzlich am gesamten Vorhaben. Überlege dir deshalb schon vorher, welche Hindernisse aufkommen könnten und wie du mit diesen umgehst ⁴. Ich selbst zum Beispiel habe beschlossen, mit einem Regenbogen-Emoji auf unverschämte Kommentare zu reagieren. Wenn diese ganz überraschend kämen, könnte mich das ganz schön frustrieren.

Befülle deine eigene OKR-Matrix – Objectives and Key Results.

OKR ist eine beliebte Methode von Google, um die eigenen Aktivitäten zu planen, die zur Erreichung einer Vision relevant sind. Das Ziel ist es dann, jeden Tag nicht mit einem Blick ins Mailpostfach zu starten, sondern direkt die Themen anzugehen, die einen ans Ziel bringen. OKR funktioniert ziemlich einfach. Du überlegst dir einen Visionstitel für die nächsten drei Monate und notierst dafür relevante Ziele – „Objectives“, die du fokussieren musst, um deine Vision zu erreichen. Für jedes Ziel notierst du dann ein paar Schlüsselereignisse „Key Results“, die du konkret angehen solltest, um deine Ziele zu erreichen. Wenn deine Vision ist: „Data Science-Experte zu werden“, könnte ein Ziel sein: „Python lernen“ und darunter könnte fallen: „Software XY herunterladen“, „Online-Kurs absolvieren“ und „Lerngruppe auf Facebook beitreten“.

Zum Weiterlesen

¹ Jen Sincero: Du bist der Hammer!
² Julian Hosp: Das Time Horizon-Prinzip
³ Natascha Wegelin: Bali statt Bochum
⁴ Gabriele Oettingen: Die Psychologie des Gelingens
⁵ Benjamin Schulz: Das große Personal-Branding-Handbuch

Titelbild: Photo by Rob Laughter on Unsplash
Bild Gehirn: http://www.gehirn-atlas.de/reticular-activation.html

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3 Comments

  1. Kai 29.Oktober 2020 at 04:44 - Reply

    Hallo 🙂
    Ich finde die Idee des Vorschreibens des eigenen Lebenslaufs richtig cool und werde das auf jeden Fall mal machen. Eigentlich ist auch die OKR Matrix richtig gut: Man muss es halt machen.
    Danke für deinen Input.

    Kai

    • insa.uhlenkamp 30.Oktober 2020 at 12:34 - Reply

      Ja, das stimmt! OKR bedarf auf jeden Fall ein bisschen Muße! Du wirst aber erstaunt sein, was innerhalb von 15 Minuten schon auf dem Papier landet. Und außerdem gilt: wer 10% der Zeit in Planung investiert, spart dann 90% des Aufwands bei der Umsetzung.

  2. Ulrike 30.Oktober 2020 at 15:55 - Reply

    Das klingt richtig spannend, gefällt mir sehr gut.

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