Kennst du diese Personen, die für ein Thema bekannt sind? Beispielsweise sehen wir solche Personen in Fernsehshows, in Zeitschriften oder auf YouTube. Dann reden sie häufig über ihr Spezialthema und alle wissen, dass sie echte Profis auf ihrem Gebiet sind. Professor*Innen sind zum Beispiel sogar vom Job her Personen, die für ein Themengebiet als Expert*innen gelten. Es gehört eben zu ihrem Job, Inhalte zu speziellen Themen zu veröffentlichen.

Warum ist das so sinnvoll?

Wenn du als Expert*in giltst, werden dir besondere Kompetenzen in einem Bereich zugeschrieben. Menschen verknüpfen dich mit einem Thema.

Andere wissen häufig nicht, was du weißt und kannst. Sie machen sich nicht so viele Gedanken darüber, was die Kompetenzen anderer Menschen sein könnten und können sich eben auch nicht in deinen Kopf reinzoomen. Sie haben nur bestimmte Anhaltspunkte, aufgrund derer sie dich in eine Schublade einsortieren. Bei mir ist das zum Beispiel mein Abschluss als Psychologin. Dadurch lande ich in einer Schublade, der manche Aspekte zugeschrieben werden und manche eben auch nicht. Um aber einem bestimmten Thema zugeordnet zu werden und damit unsere Kompetenz gesehen wird, müssen wir uns zu Wort melden.

Wichtig ist hierbei, dass du keinen Expert*innenstatus haben musst, um deine Gedanken zu teilen. Dadurch, dass du dich als Expertin/ Experte präsentierst, wirst du von anderen auch so wahrgenommen.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich für dich?

Wenn du selbst Inhalte veröffentlichst, bist du nicht mehr die Person, die andere Artikel teilst und liked. Stattdessen werden deine Artikel geteilt oder geliked. Durch diese Aufmerksamkeit haben Menschen dich auf dem Schirm. Sie denken an dich, wenn sie einen Job zu vergeben haben oder deine Produkte oder Dienstleistungen beziehen wollen.

Dorie Clark bezeichnet das als „Career Insurance“.¹ Es ergeben sich für dich viel leichter berufliche Möglichkeiten.

Auf ein neues Level

Dorie Clark ist Expertin für Selbstvermarktung und, wie ich finde, ein tolles Beispiel für eine solch positive Entwicklung. Sie hat in der Finanzkrise 2008/2009 ihren Job verloren und dann versucht verschiedene Bücher zu veröffentlichen. Leider hat kein Verlag ihre Texte angenommen. Dann hat sie begonnen, einen Blog zum Thema Selbstvermarktung zu veröffentlichen und sich so über die Zeit einen Expertinnenstatus erarbeitet. Inzwischen hat sie einige Bestseller veröffentlicht, zählt zu den Top50 Business Thinkers in the World und wird von Firmen wie Google zu gut bezahlten Vorträgen eingeladen.

Das ist wirklich beeindruckend für sie gelaufen. Diesen Anspruch hast du vielleicht nicht?! Aber in einem bestimmten Bereich als Expertin/ Experte gesehen zu werden, wird dir definitiv Türen öffnen.

Mein erster Versuch

Mich hat Dorie Clark auf jeden Fall ziemlich inspiriert. Also habe ich an einem schönen Tag im Juli diesen Jahres beschlossen, einfach mal einen kleinen Artikel zu schreiben und auf LinkedIn zu posten.

Ich hatte mir über ein paar Tage hinweg einige Themen notiert, die für mich ganz interessant waren. Diese Liste habe ich angeschaut und mir innerhalb von 30 Sekunden eins der Themen ausgewählt. Dazu habe ich mir eine dreiteilige Struktur überlegt und Argumente gesammelt, die ich anbringen könnte. Dann habe ich kurz recherchiert und die Inhalte mit ihren Quellen zu meinen Stichpunkten notiert. Das Schreiben war am Ende ein echtes Kinderspiel. Schnell ein Bild von unsplash.com rausgesucht und alles auf linkedin.com gepostet. Hier kannst du dir das Ergebnis anschauen.

Für diesen Post habe ich insgesamt fünf Stunden gebraucht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass zukünftige Posts noch weniger Zeit benötigen. Das ist auf jeden Fall schon ein Zeitaufwand, aber in meinen Augen trotzdem definitiv lohnenswert, da die Sichtbarkeit langfristig einen großen Impact hat. Mein Artikel wurde 41 Mal geöffnet, drei Mal kommentiert und 21 Mal geliked.²

21 • 3 Kommentare • 41 Ansichten

Ein guter Weg, die eigenen Gedanken, Ideen und Konzepte mitzuteilen, ist also über Blogposts.

Take a Chance

1 – Wähle zunächst ein Themengebiet für dich aus:
  • Worin hast du besonderes Wissen?
  • In welchem Bereich möchtest du arbeiten? Welche Stempel möchtest du bekommen?
  • Was wird bisher nicht ausreichend beachtet?
  • Gibt es eine Nische (Methode, Unterthema, besondere Umstände), auf die du dich fokussieren kannst?
2 – Wähle eine Plattform aus, auf der du Artikel veröffentlichen kannst.

Du brauchst keinen eigenen Blog/ Website hierfür, sondern kannst einfach linkedIn.com oder medium.com nutzen.³ Auf LinkedIn sehen auch direkt deine Kontakte den Artikel – auf medium.com könntest du zunächst anonymer unterwegs sein. Und auf medium.com gibt es langfristig auch die Möglichkeit Geld zu verdienen, wenn die Artikel ausreichend viel gelesen werden und eine bestimmte Anzahl an Claps erhalten.

3 – Notiere dir die ersten fünf Themen, über die du schreiben könntest.
4 – Wähle das erste Thema und notiere dir Stichpunkte dazu.

Hier empfehle ich dir, direkt am Anfang eine Struktur festzulegen. Was für unser Denken gut funktioniert, sind dreiteilige Strukturen. Das könnte zum Beispiel nach Simon Sinek Why, How, What⁴ oder einfach Relevanz, Theorie, Action sein. Notiere dir zu jedem Punkt drei Argumente.

5 – Verknüpfe die Inhalte zu einem Fließtext. Voilà.

Take it Easy

  • Du brauchst nicht unbedingt Quellen.
  • Du kannst für jedes Themenfeld Inhalte veröffentlichen. Wenn du beispielsweise als Erzieherin arbeitest, hast du viel Wissen über den professionellen Umgang mit Kindern, das andere nicht haben. Was könnte für andere interessant sein? Schreibe ein paar Zeilen darüber.
  • Du musst nichts neu erfinden. Das Ziel ist erstmal nicht, die Menschheit zu bekehren, sondern Inhalte mit deinem Namen zu verknüpfen. Es geht um die Sichtbarkeit.

Warum ich Schreiben und Veröffentlichen außerdem grandios finde (obwohl ich es nicht unglaublich gern mache und es bisher in Bewerbungsgesprächen häufiger als meine Schwäche angebracht habe)

  • Wenn du ein Thema Inhalte recherchierst, lernst du unglaublich viel über das Thema.
  • Wenn du über etwas schreibst, kannst du es in deinen Gedanken ganz anders für dich zusammenstecken, als wenn du nur darüber nachdenkst. Dadurch eroberst du Themengebiete gedanklich.
  •  Wenn du regelmäßig schreibst, übst du diese Kompetenz. Vielleicht kann sich daraus eines Tages größeres entwickeln, wie zum Beispiel ein Buch?!

Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass es für uns alle möglich ist, uns so einen Expert*innenstatus zu schaffen. Und auch, dass du wirklich in den Augen als Expertin/ Experte gesehen werden wirst. Nimm dir eine halbe Stunde Zeit für die ersten Schritte, die ich oben beschrieben habe. Und wie du vielleicht schon weißt: das Wichtigste ist erstmal reinzukommen. Wenn der erste Schritt getan ist, läuft es schon viel leichter.

Viel Spaß dabei!
Alles Liebe
Deine Insa

Zum Weiterlesen

¹ Dorie Clark: Stand Out
² https://www.linkedin.com/pulse/living-mega-trend-new-work-giving-employees-more-power-uhlenkamp/?trackingId=gocwAs9s1652oQp6Uzd2Nw%3D%3D
³ https://www.forbes.com/sites/dorieclark/2015/04/22/how-to-get-started-blogging-in-10-minutes-per-day/?sh=5b6e39097c14
⁴ Simon Sinek: Start with Why

Photo credits: Marco Prieto Wunderlich

Du willst weniger Stress im Job und endlich pünktlich Feierabend machen?

Hol dir den Guide zum Grenzen setzen.

Mit konkreten Tipps, wie du Aufgaben ablehnst, deinen Kalender smart blockierst und Abwesenheitsnotizen formulierst.

Podcastfolge anhören

Listen to Female Job Journey on Spotify
Podcast Female Job Journey auf Google Podcasts anhören
Listen to Female Job Journey on Pocket Casts
Listen to Female Job Journey Anchor FM
Podcast Female Job Journey auf Radio Public anhören

Leave A Comment